Der kürzeste Monat im Jahr liegt nun auch schon wieder hinter uns. Gegen Ende des Monats ist die Geschwindigkeit, die das schon nicht mehr ganz so neue Jahr aufgenommen hat, tatsächlich ein bisschen ins Trudeln geraten.
Ansonsten gab’s zwischen Wintermomenten und den ersten Frühlingsgefühlen wohl ziemlich viel dazwischen. Und ich habe eine Menge im Februar gelernt!
1. Ich bin kein Teenager mehr
Ich war bei einem ziemlich schlechten Konzert gleich zum Monatsbeginn. Die Band, die ich vor 10 Jahren noch ziemlich cool fand, erinnert mich jetzt nur noch ans Stehenbleiben. Jungs! Habt Ihr Euch denn in der ganzen Zeit überhaupt nicht weiter entwickelt?
Und so konnte ich es kaum abwarten, dass die letzten Klänge verstummen.
Fürs nächste Mal: Band erstmal checken, ob die sich immer noch gut in den Ohren anfühlen.
2. Dates mit mir selber sind echt in Ordnung
Irgendein Samstag im Februar. Das Wetter ein bisschen grau und ich mit ein bisschen Zeit – nur eben niemand anderer. Aber dem Röseling auf der Karli möchte ich trotzdem mal wieder einen Besuch abstatten.
Seitdem ich jetzt schon einige Male auch allein verreist bin – wenn auch nur Kurztrips – finde ich es gar nicht mehr schlimm, mich allein in ein Café oder ähnlichem zu setzen.
Zugegeben: Ein gutes Buch oder ein Magazin helfen ein bisschen, denn man konzentriert sich auf andere Dinge. Aber auch ohne klappt es gut, denn eigentlich ist es eher sich Zeit nehmen und sich etwas gönnen.
Und alleine Halle im Januar zu entdecken, war eine großartige Erfahrungen, die ich ebenfalls so schnell nicht missen möchte.
Außerdem heißt allein ja nicht gleich einsam.
Warum sollte man schließlich auf coole Dinge verzichten, nur weil andere Menschen keine Zeit haben? Und ein bisschen Zeit mit sich selbst verbringen, kann auch nicht schaden, oder?
Also: Öfter mal raus!
3. Nur Mut
Es war mal wieder Zeit für die nächste Runde der Veranstaltungsreihe Ladies, Wine & Design. Diesmal fand es im Café Mein liebes Frollein statt – ohnehin ein gern besuchter Spot, wenn ich mal nicht selber den Backlöffel am Sonntag schwinge.
Die Inhaberin Elisa erzählte in gemütlicher Pizzarunde, von Ihrem Weg vom Grafikbüro zur Café Inhaberin. Der Mietvertrag des kleinen Lokals an der ruhigen Ecke Mitten in der Südvorstadt war noch eher unterzeichnet, als eine neue Wohnung in Leipzig gefunden.
Nach einiger Zeit Grafikdesign im Berliner Büro, wollte sie einfach andere Wege gehen. Und was für einen starken Willen sie hat und sich nicht von Ihrer Idee abbringen lässt, merkt man schnell, während Elisa redet.
Wenn ich ehrlich bin, fühlte ich mich an der einen oder anderen Stelle deutlich angesprochen: Mit meinem Freund juxe ich manchmal, dass wir doch auch ein Café eröffnen könnten – Plan B sozusagen. Backleidenschaft und Beruf miteinander verbinden. Na ich überleg mir das noch ;).
Gelernt: Mutiger sein und an seine Ideen glauben! Auch wenn andere es einem ausreden wollen.
4. All I need … is light
Früher nie ein Freund von viel draußen sein, mag und benötige ich das mittlerweile wie die Luft zum Atmen.
Mein Arbeitsweg durch Leipzigs Park und am Kanal vorbei, hat mich diesen Monat so ein ums andere Mal fasziniert: Kitschpostkartenmomente gibt es hier beim Sonnenaufgang gratis.
Mit länger werdenden Tagen verabschieden sich die trüben Gedanken und das Radeln macht gleich nochmal so viel Freude.
Gelernt: Kleine Alltagsmomente genießen! Der Februar meinte es gut mit uns! Frühlingsgefühle und das erste Eis inklusive.
5. Häufiger die Umgebung erkunden
Die nächste Reise ist nicht mehr weit, aber kleine Alltagsfluchten und Mikrourlaubsmomente dürfen trotzdem nicht fehlen! Also ging es kurz entschlossen nach Bad Dürrenberg zum Atmen.
Atmen?! Ja. In Bad Dürrenberg steht eines der längsten Gradierwerke Deutschlands. Ein Gradierwerk ist ein mit Reisig belegtes Holzgerüst, über das Sole herabrieselt, die durch erhöhte Verdunstung konzentriert wird. Früher wurde es zur Gewinnung von Salz genutzt, dass war aber in Bad Dürrenberg nie sonderlich lukrativ. Dafür tut es dem Menschen gut, denn die salzhaltige Luft wirkt heilend.
In Bad Dürrenberg scheint es zwei Welten zu geben: Die im Kurpark um das Gradierwerk herum und der Rest. Erster ist sehr ansehnlich, lädt tatsächlich zum Runterfahren ein und die ersten Krokusse standen auch schon in den Startlöchern.
Bei viel Sonne an der Saale kann man so ruhig mal einen Sonntag verbummeln. Also: Mehr Sonntagsausflüge!
6. Glück ist nichts selbstverständliches
Manche Dinge bekommt man erst mit, wenn sie nicht mehr geballt vorhanden sind oder sich etwas anderes ins Leben einmischt.
Ich habe diesen Monat gelernt, dass ich mich sehr glücklich in vielen kleinen Dingen schätzen kann: Eine ganz liebe Familie, die den Rücken stärkt. Einen Freund, der da ist und mir zur Seite steht.
Das ich mit Geduld und Nachgiebigkeit vielleicht doch Lösungen finde.
Und das das Leben auf meiner Seite ist.
Immer schön positiv bleiben, den Kopf hoch nehmen und auf sich achten.
Mach’s gut Februar. Am Ende des Monats bin ich etwas ins Straucheln gekommen. Ich hoffe einfach, dass der März etwas Besserung bringt.
Und außerdem tickt nun langsam die Urlaubsuhr.
Wie war Euer Februar?
Achtet Ihr auf Euch oder vergesst Ihr Euch manchmal im Alltagstrubel?
Grünste Grüße,
Euer Fräulein Immergrün
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