Sommerzeit ist Mineral Foundations Zeit! Zumindest bei mir. Bei hitzigen Temperaturen möchte ich keine schwere Foundation auf der Haut haben, die sich womöglich noch im Laufe des Tages ungleichmäßig verdünnisiert. Auf einen ausgeglichenen Teint möchte ich dennoch nicht verzichten.
Neben der Leichtigkeit auf der Haut (und dabei guten Kaschierungskünsten) überzeugen mich Mineral Foundations immer wieder mit Ihren reduzierten Inhaltsstoffen: Oh Wunder!, außer Mineralpigmenten ala Titandioxid, Zink- und Eisenoxiden ist fast nichts enthalten. Ich bilde mir immer ein, dass meine Haut diese reduzierte Variante ganz prima findet.
Sie besitzen weiterhin lichtreflektierenden Eigenschaften, die einen natürlichen (wenn auch geringen) Lichtschutz bieten und entzündungshemmend sind.
Und nachdem ich schon einige Mineral Foundations getestet habe, fiel mir letztes Jahr die von Earth Minerals sozusagen in die Hände. Nachdem meine Alima Pure MF geleert wurde, suchte ich nach einem würdigen Nachfolger.
Earth Minerals ist die Mineral Makeup Marke von Provida – Provida heißt „für das Leben“. Die deutsche Marke baut auf die Philosophie der ganzheitlichen Naturkosmetik. Noch interessanter finde ich, dass ein großer Teil Ihrer Heilpflanzen in Demeter-Qualität auf dem eigenen Hof angebaut werden. Wer mehr erfahren möchte, kann hier ein bisschen stöbern.
Doch kommen wir endlich zu den Produkten!
Das Design ist eher schlicht gehalten: Die meisten Informationen lassen sich auf der Umverpackung aus Karton finden. Der wirkt ein bisschen wie eine kleine Banderole – eigentlich recht niedlich. Hier gibt es auch den Verweis auf die Marke Provida und ein bisschen schmückendes Beiwerk mit Ornamenten.
Auf der Kunststoffverpackung ist nur die Wortmarke von Earth Minerals aufgedruckt. Dreht man die Dose um, findet man am Boden noch die Produktbezeichnung und Farbnuance.
In der Dose selber ist ein Siebeinsatz eingefasst, welcher leider ziemlich viel Produkt raus lässt. Ich schütte immer ganz vorsichtig ein bisschen was vom Puder in den Deckel und nehme das dann mit dem Pinsel in kreisenden Bewegungen auf.
Vom ganzen Verpackungsdesign erinnert Earth Minerals stark an Alima Pure, die mich ja damals zum Mineral Makeup Konsumenten konvertierten (sozusagen ;)).
Satin Matte Foundation Beige 1
Wie bei vielen anderen Mineral Foundations ist auch hier das Farbspektrum ziemlich breit gefächert. Es gibt insgesamt 36 verschiedene Töne, wobei es jeweils sechs Helligkeitsstufen und sechs Untertöne (Light, Neutral, Beige, Cream, Golden, Olive) gibt.
Ich würde behaupten, dass für fast jeden etwas dabei ist (außer sehr dunkle Hauttypen).
Bei mir fiel die Wahl auf Beige 1 – also der hellste Ton mit einem warmen Hautunterton. Im Vergleich zu meinen anderen Mineral Foundations ist sie definitiv die hellste, aber auch die, mit dem geringsten Gelbanteil.
Die Deckkraft würde ich eher als leicht bis semideckend einschätzen – ich kann meinen Teint ausgleichen, aber größere Unreinheiten lassen sich nicht abdecken. Bei gutem Hautzustand brauche ich auch nicht mehr.
Das Finish ist hier ziemlich matt. An manchen Tag mag ich das, an anderen nicht so – aber nicht umsonst gibt es Highlighter ;). Es ist zwar Mica (Schimmerpartikel) enthalten, aber das tut auch nichts für mehr Glow. Bei trockener Haut werden die Schüppchen etwas unschön hervorgehoben.
Inhaltsstoffe/ Ingredients: Mica (CI 77019), Titanium Dioxide (CI 77891), Zinc Oxide (CI 77947), May contain (+/-) Iron Oxides (CI 77491, CI 77492, CI 77499).
In dem Döschen sind 6 g enthalten – das klingt nicht viel, aber wer MFs kennt weiß, dass die ewig halten ;). Das Produkt kostet knapp 28 € und befindet sich damit absolut im Durchschnitt.
Color Balancing Powder Pistachio
Da ich seit einiger Zeit immer wieder mit einer unruhigen und geröteten Haut vorm Spiegel stehe, greife ich immer häufiger zum Color Balancing Powder.
Es gibt insgesamt vier verschiedene Puder in sehr unterschiedlichen Farben, die natürlich unterschiedliche Zwecke haben:
- Caramel, ein eher gelblicher Ton, kaschiert dunkle Augenringe und leichte Rötungen. Es soll matter und müder Haut ein strahlendes Aussehen geben
- Lavender, ein heller Violettton, korrigiert Blässe und verhilft fahler oder gelblicher Haut zu einem gesunden Aussehen.
- Pistachio, ein grüner Ton, gleicht jede Art von Hautrötungen perfekt aus. Es ist besonders gut für Problemzonen bei sensibler, irritierter Haut oder Couperose und Rosacea verträglich.
- Peach, ein orangestichiger Pfirsichton, gibt dem müden Teint natürlich aussehende Frische.
Da meine Haut eben gerötet ist, nutze ich Pistachio als Gegenspieler. Erreicht wird ein neutralerer Hautton durch das Farbgesetz der Komplementärfarben: Rot und Grün stehen sich im Farbkreis gegenüber und gleichen sich so aus. Nicht umsonst sind die ganzen OP-Kittel grün ;).
Genauso ist das übrigens auch bei violetten Augenschatten – Gelb ist der Gegenspieler und schon wirkt die Augenpartie frischer und das Gesicht insgesamt wacher.
Aber genug der Wissenschaft!
Pistachio ist ein sehr zarter Grünton, der – wie vermutet – tatsächlich wie Pistazie aussieht. Die Farbe ist allerdings nicht satt und wirkt auch deutlich „grauer“ als Alima Pures Pistachio.
Meine Rötungen werden gut ausgeglichen, allerdings sehe ich manchmal auch etwas fahl aus. Ich darf auf jeden Fall nicht zu viel des Produktes nehmen, auch wenn die Deckkraft nicht stark ist.
Inhaltsstoffe/ Ingredients: Mica (CI 77019), May contain [+/-]: Titanium Dioxide (CI 77891), Iron Oxides (CI 77491, CI 77492, CI 77499), Ultramarines (CI 77007), Chromium oxide green (CI 77288).
Hier sind nur 4 g enthalten, die aber vermutlich noch länger halten als die Foundation. Der Preis beträgt knapp 21 € und ist ebenfalls ein Standardpreis.
Die Produkte von Earth Minerals sind vegan. Zu kaufen gibt es sie bei Provida direkt, bei Najoba und bei EccoVerde.
Wenn ich die Produkte nutze, trage ich zu erst das Color Balancing Powder auf. In kreisenden Bewegungen mit einem Pinsel bekomme ich das gut in meine Haut eingearbeitet.
Im Anschluss kommt die Foundation zum Einsatz, die den Teint deutlicher ausgleicht. Am Anfang wirkt sie vielleicht etwas cakey und zu trocken. Doch im Laufe des Tages verbindet sich das Puder mit dem Hautfett und der Pflege und es entsteht ein sehr natürlicher Look. Allerdings lässt auch die Deckkraft etwas nach.
Hier kommen nochmal ein paar Swatches, um einen Farbeindruck zu erhalten. Allerdings trage ich nie soviel Produkt auf einmal auf.
Die Pigmente beider Produkte empfinde ich als sehr fein gemahlen, was den Auftrag mit dem Pinsel einfach macht. Sie verbinden sich ganz gut mit der Haut und rutschen nicht zu stark in die Hautfältchen.
Fazit
Insgesamt finde ich die Produkte von Earth Minerals schon ganz gut – mittlerweile gibt es aber so viele, die mich teilweise etwas mehr überzeugt haben. Gerade bei trockener Haut sind Mineral Foundations auf dem Markt, die da ein besseren Dienst leisten und dazu noch deckender sind. Wer eine ziemlich normale Haut hat, wird aber durchaus zufrieden sein.
Angetan bin ich dafür vom Color Balancing Powder. Da habe ich aber auch bisher nicht allzu viel herumgetestet.
Kennt Ihr die Marke Earth Minerals von Provida?
Und verwendet Ihr ab und an ausgleichende Farbpuder?
7 Kommentare
Kati | 50percentgreen
11. Juli 2017 at 12:28Stimmt, Earth Minerals begegnet einem ziemlich selten. Als absoluter MF-Fan hab ich mich schon ziemlich breit durch etliche Sortimente getestet, aber durch dieses auch noch nicht. Der Colour Balancing Powder sieht aber wirklich gut aus und auch die MF passt wunderbar zu deinem Hautton! Weißt du, ob es die Marke auch irgendwo stationär zu kaufen gibt?
Liebe Grüße,
Kati
Projekt Schminkumstellung
11. Juli 2017 at 12:29Liebe Kathleen,
ich habe die Produkte von Earth Minerals auch bereits oft beim Online Stöbern entdeckt, bisher aber nichts davon ausprobiert.
Bei Mineral Foundations habe ich meine Favoriten auch schon gefunden: Lily Lolo mag ich aufgrund der schönen Farbtöne, andrea.biedermann aufgrund der super Deckkraft und der Möglichkeit, sie auch mit anderen Produkten wie Cremes zu einem Make-Up zusammenzumischen und Everyday Minerals Jojoba Base aufgrund der etwas reichhaltigeren Konsistenz.
Gerade nutze ich aber den neuen Bamboo Blur Tinted Moisturizer von 100% Pure und die letzten beiden Tage habe ich darunter noch eine Probe der Gressa Skin Serum Foundation gemischt: Farbton und Finish gefallen mir dabei ausgesprochen gut!
Danke für's ausführliche Vorstellen der Produkte und liebe Grüße (: .
PS: Dehst du den Siebeinsatz immer komplett auf? Ich drehe oftmals nur 1/3 des Siebes auf, wenn mir zu viel Puder herauskommt.
pretty green woman
12. Juli 2017 at 12:48Ich bin ebenfalls ein großer Fan von Mineral Foundation, liebes Fräulein Immergrün. Die Earth Minerals von Provida kenne ich aber tatsächlich noch nicht. Danke fürs Vorstellen! 🙂
Ganz vorsichtig und leise muss ich zugeben, dass ich meinen geliebten Mineral Foundations momentan abtrünnig bin.^^ Seit ich täglich Sonnenschutz verwende habe ich nämlich ein Problem: Glanz. Glanz. Und nochmal Glanz. Ich habe das Gefühl, dass die MF das noch verstärkt, wenn sie sich im Laufe des Tages mit dem Sonnenschutz und Talg der Haut verbindet. Deswegen hatte ich mich irgendwann aus Verzweifelung bei den (tierversuchsfreien) konventionellen Foundations umgesehen und bin bei Catrice gelandet und damit sehr zufrieden. Ich werde aber sich irgendwann reumütig zurück kehren. 😉
Liebe Grüße,
Jenni
grüngeschminkt
12. Juli 2017 at 12:49Die Earth Minerals sind ja meine Mineral Makeup Linie. Das Pistaccio mag ich ganz gern, lieber als das von Marie W. da das meist maskenartig wird, wenn es dann mit der Foundation überdeckt wird. Hier schätze ich gerade die nicht so starke Deckkraft der Provida Marke. Die Lidschatten sind teilweise auch ganz nett. Glow ist mein absolutes Favoritenprodukt. Ich glaub es ist reines Perlmica ist deswegen ein bombastischer Highlighter um den man sich wirklich gar keine Sorgen machen muss.
Die Rougetöne sind auch schön, wenn auch nicht so hübsch wie die Everday Minerals Blushs.
Aber die Foundations mag ich, nachdem ich jetzt Marie W. verwende, wirklich gar nicht mehr. Ich hab aber so viele Farben, also werd ich sie noch lange nutzen müssen. Und es geht ja auch. Gerade in Zusammenarbeit mit den Concealern. Aber auch die Farbgebung gefällt mir echt nicht. Der einzige Ton der wirklich was taugt ist der Olive 1 Ton. Und die Golden Töne. Aber gerade Beige und Light finde ich ganz, ganz furchtbar. 🙂
Aber schön dass du sie mal vorstellst. Provida ist, wie ich finde, eine ganz arg verkannte Marke. Die machen teilweise echt tolle Sachen. Sehr puristisch außerdem.
Viele liebe Grüße
Lena
Valandriel Vanyar
19. Juli 2017 at 20:31@Jenny:
Echt, Sonnencreme und MF verträgt sich bei dir nicht? Ist ja schade.. Hast du schon versucht, das mit Fixierspray haltbarer zu machen oder die MF direkt in die Sonnencreme zu mischen? Bei mir klappt das gut, auch wenn ich MF wechselnd mit normalen (konventionellen) Foundations verwende.
@Earth Minerals:
Ich liebe MF; kenne die Marke aber noch nicht selbst, auch wenn ich schon öfters dort gestöbert habe. Wie hell würdest du denn deine hellste Farbe im Vergleich zu anderen Herstellern einschätzen? Als Anhaltspunkt: Ich habe 03 Caramel von Chrimaluxe, 02 geht aber auch.
LG Valandriel
Meike/ Durch grüne Augen
19. Juli 2017 at 20:32Hallo Kathleen,
auch ich trage seit gefühlten Ewigkeiten nur noch MF im Gesicht…Nachdem ich ja diverse MFs getestet habe (Angel Minerals, CremeKampagne, Lily Lolo, Andrea Biedermann) habe ich mit letzterer Marke meinen Liebling gefunden.
Dennoch freue ich mich über Deine Vorstellung, denn andere Marken und der Vergleich zwischen den Nuancen und der Deckkraft ist doch immer wieder spannend. 🙂
So gern ich MF mag, ab und an verspüre ich dennoch die Lust, mal wieder flüssige Foundation zu tragen. Ich denke, ich werde zum Herbst hin da mal meine Fühler ausstrecken und gucken, was mich anspricht.
Liebe Grüße!
Meike
Mein heiliger Gral unter den Mineral Foundations: Marie W. | Fräulein Immergrün
28. Juni 2018 at 9:11[…] noch eine Mineral Foundation gebraucht. Immerhin habe die Jojoba Base von Everyday Minerals und die Satin Matte Foundation von Earth Minerals. Mit erster bin ich soweit zufrieden, mit zweiter so naja. Doch wie der Zufall es eben manchmal so […]